Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,
In unseren Kleingärten breitet sich das Jakobskreuzkraut rasant aus. Manche halten es für eine hübsche Wildstaude, dabei sind alle Teile dieser Pflanze giftig. In Österreich und der Schweiz ist das Jakobskreuzkraut sogar als meldepflichtig eingestuft.
Das Jakobskreuzkraut ist nicht als Neophyt eingewandert, sondern ist eine in Deutschland heimische Pflanze. Es wird 30 bis 100 Zentimeter hoch; alle Pflanzenteile sind giftig. Durch ihr geringes Gewicht verbreiten sich die Samen über größere Entfernungen. So gelangen sie nicht nur auf Brachflächen und Bepflanzungslücken von Weiden, sondern auch in Hausgärten und Kleingartenanlagen. Es bevorzugt warme und sonnige Standorte mit mäßigem Nährstoffgehalt. Die Pflanze ist mehrjährig: Im ersten Jahr sind nur die grünen Blätter zu sehen – eine sogenannte Rosette. Erst im zweiten Jahr blüht das Jakobskreuzkraut zwischen Juni und September gelb und samt stark und weiträumig aus. Die einjährige Pflanze kann mit Rucola verwechselt werden und die zweijährige Pflanze ähnelt dem Johanniskraut. Auf diese Weise kann sie leicht in Gewürzen, Tees und Salaten landen. Auch Imker sind zunehmend davon betroffen. Wenn im Honig das Gift dieser Pflanze nachgewiesen wird, kann es zur Vernichtung der gesamten Sommerernte führen.
Die Giftstoffe des Jakobskreuzkrautes, die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide, sind gefährlich. Sie können in der Leber zu akuten und chronischen Vergiftungen führen. Das Tückische daran ist, dass sich die Giftstoffe immer mehr anreichern. Selbst jeweils geringe Einzelmengen des Jakobskreuzkrauts können dann bei Mensch wie Tier schwere Folgen haben. Die Pflanzen sollten vollständig inklusive ihres gesamten Wurzelwerks herausgenommen werden. Auf jeden Fall sollte man dabei Handschuhe tragen, denn das Gift kann auch über die Haut aufgenommen werden.
Beim Entfernen der Pflanzen sollte man sehr sorgfältig vorgehen, bleibt nur ein kleiner Teil der Wurzel im Boden, treibt die Pflanze binnen kurzem erneut aus. Die Pflanzen sollten dann über den Hausmüll (Restmülltonne!) entsorgt werden. Sie sollten keinesfalls in der Biotonne oder auf dem Kompost landen, denn im Kompost oder im Boden können die Samen bis zu 30 Jahre keimfähig bleiben.
Heike Krüger
Bezirksfachberatung Nord
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