Liebe Gartenfreunde,
wie wir euch bereits informiert haben, findet in diesem Jahr kein Auslegen von Giftködern gegen Ratten auf den Parzellen durch den Kammerjäger statt. Dafür gibt es verschiedene – und wie wir
finden gute – Gründe. Zunächst einmal: Es gab nicht genug Anmeldungen, um die Kosten in einem angemessenen Rahmen zu halten. Das lässt darauf schließen, dass das Rattenproblem nicht groß ist. Wer Ratten auf seiner Parzelle sichtet, möge sich bitte unverzüglich melden. Rattenbekämpfung gehört in professionelle Hände! Es ist nicht erlaubt, Rattengifte vorbeugend auszubringen.
Darüber hinaus gibt es grundsätzliche Überlegungen, ob und in welcher Form das Ausbringen von Rattenködern sinnvoll ist.
- Rattenköder enthalten Gifte, die über die Nahrungskette auch andere Tiere gefährden. Es wird in andere Gärten verschleppt und kann dort Haustiere (denkt an eure Hunde!) oder
Kinder gefährden. - Rattenköder können das Gegenteil von dem bewirken, was wir erreichen wollen. Durch die Tötung der Tiere stehen den überlebenden Artgenossen mehr Platz und Nahrung zur Verfügung. Freie Reviere werden blitzschnell wieder besetzt und die Verluste in der Population durch eine erhöhte Fortpflanzung ausgeglichen.
- Ein Rattenbefall beschränkt sich in der Regel nicht nur auf einen Garten. Eine Bekämpfung im Alleingang vergrößert bereits bestehende Resistenzprobleme. Insbesondere, wenn ohne Absprache unterschiedliche Produkte und damit Wirkstoffe eingesetzt werden. Die Wirksamkeit der Rodentizide (Rattengifte), die Privatanwendern zur Verfügung stehen, ist nur noch eingeschränkt vorhanden.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Kompost, Vogelfutterstellen und Verstecke im Auge behalten und Rattenbefall melden.
- Das Entsorgen von Essensresten im Garten oder auf dem Kompost unterlassen. Vor allem dürfen keine tierischen Abfälle (Ausnahme: Eierschalen, wenn abgetrocknet und zerkleinert) kompostiert werden. Beimischung von frischen Küchenabfällen ist unproblematisch, solange die Komposter gesichert sind oder die Abfälle mit Grünabfällen abgedeckt werden.
- Bei der Fütterung von Vögeln ist auf eine artgerechte, nicht übermäßige Fütterung zu achten und sicherzustellen, dass sich keine Zaungäste bedienen könne
Sprecht uns bei Fragen oder Anregungen gern an.
Eure Fachberaterinnen Ute Lauer und Misha Leuschen
fachberatung@es-blueht.de
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